Bei der Bearbeitung von diesem Bild ist mir klar geworden, dass ich meine Emotionen mit Hilfe meiner Kunst verarbeite. Wie ich darauf komme? Es gibt hierzu folgende Geschichte:
Dieses Shooting war geplant auf einen Mittwoch. Das Model war mir bis dato fremd, wir kannten uns nur durchs Schreiben. Das Kleid war von einer bekannten Schneiderin bestellt, musste abfotografiert werden, weil es 4 Tage später auf einer Schau vorgestellt wurde. Das Thema war grob vorgegeben. Dämon, Vampir, Dunkel, Gothic, Blut.........mal schauen.......
Die Lokation war insgesamt 450 km von meinem Wohnort entfernt, eine unterirdische Gruft.
Das Ganze war also mit sehr grossem Aufwand verbunden.
Einen Tag vor diesem Shooting habe ich erfahren, dass die kleine Tochter meiner Freundin plötzlich verstorben war. Schock.........
Ich habe das Shooting durchgezogen, meine Gedanken waren passend zum Thema sehr depressiv, dunkel und voller Schmerz. Ich dachte mir, dass ich später am Rechner schaue, was ich aus dem Bildmaterial mache.........
Ich saß geschlagenen 21 Stunden an diesem Bild. Immer wieder änderte ich etwas. Dämonenflügel, Zähne, Blut, Feuer......mal hier, mal dort.......ach doch wieder weg......doch wieder Feuer.......kleine Flügel von einem Engel auf dem Boden.....
Irgendwann war es fertig........
Ich habe es betrachtet und dann wurde mir erst klar, was ich hier kreiert habe:
Mein Model, in diesem Fall ein Dämon, hat in jeder Hand ein Herz. Es sind die Herzen der Eltern, die dieser Dämon mit Gewalt entrissen hat. Denn er hat den kleinen Engel, das kleine Mädchen, gewaltsam aus dieser Welt genommen. Daher die Engelflügel und die zerrupften Federn auf dem Boden. Die Herzen brennen vor lauter grausamer Schmerz.........